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4. Internationales Bad Schwartauer Schachopen

Vom 27-30. Dezember 2017, also zwischen Weihnachten und Neujahr, wurde wie in den Vorjahren, das Internationale Bad Schwartauer Schachopen ausgerichtet.

Während in den Vorjahren die "magische" Teilnehmerzahl von 100 mit 98 Spielern noch denkbar knapp verfehlt wurde, sollte diese diesmal weit übertroffen werden. So fanden sich zur Nachweihnachtszeit ganze 128 Spieler und Spielerinnen in der Krummlandhalle Bad Schwartau ein. Sichtlich begeistert äußerte sich dazu auch Olaf Nevermann vom Schachverein Bad Schwartau von 1930 e.V..

 

Nach den besinnlichen Weihnachtstagen brannten auch wir darauf wieder Steine über unser geliebtes Brett zu schieben. So brachen am Mittwoch den 27. Dezember um 7 Uhr Björn, Anke, Lucy, Dennis, Leon, Bjarne und ich, Maximilian, auf um das Turnier zu spielen. Vor Ort würde Vika dann dazustoßen.                     (Lucy, gut gelaunt und konzentriert vor ihrer nächsten Partie)

 

Das Turnier versprach vorab bereits sehr interessant zu sein, wenn auch keiner von uns bei den vorherigen Open dabei war, so hörten wir doch von den bisherigen Teilnehmern nichts Schlechtes. Das sollte doch für die Qualität des Turniers sprechen?

Über vier Tage sollten 7 Runden Schweizer-System gespielt werden. Die Bedenkzeit entsprach der uns durch die Bezirksklasse bekanntne Regelung von 2 Stunden für 40 Züge und weiteren 30 Minuten für den Rest der Partie. In Bad Schwartau wird nämlich noch ohne Inkrement gespielt. Über 2.500 € sollten unter den besten 7 Spielern ausgeschüttet werden. Dazu würden noch etliche Ratingpreise und Sonderpreise vergeben werden. Als zusätzlicher Bonus würde den Spielern, welche die längsten Partien der jeweiligen Runde spielen würden, ein kleines Geschenk erwarten.

 

Für das leibliche Wohl neben dem Brett wurde vom Veranstalter auch Sorge getragen. Gegen einen kleinen Obulus gab es jeden Tag ein Mittagessen. Wenn es auch nicht immer allen geschmeckt hat, muss man sagen, dass der Veranstalter hier viel Sympathie gesammelt hat. So wurde eigens für unseren Vegetarier über das ganze Turnier eine vegetarische Option geschaffen. Sei es ein Salat mit verschiedenen Dressings und Nachtisch oder einfach nur das Hauptgericht in einer vegetarischen Form. Dafür ein großes Lob!

 

Nun aber zum schachlichen Teil:

 

Die Setzliste war sehr ernüchternd.

  • Platz 59 Lucy
  • Platz 66 Maximilian
  • Platz 105 Bjarne
  • Platz 111 Vika
  • Platz 114 Dennis
  • Platz 116 Leon
  • Platz 119 Anke

Das kann ja nur besser werden! Beim Schweizer-System wird bekanntlich in der ersten Runde die obere Hälfte der Setzliste gegen die untere Hälfte gepaart. Demnach würde Lucy einen leichteren Gegner kriegen und der Rest hätte deutliche Herausforderungen vor sich.

 

So kam es dann auch, dass ich in der ersten Runde mit Michael Kopylov bereits einen namenhaften Gegenspieler vor mir hatte, dem es keinerlei Probleme bereitete mich im Mittelspiel auseinander zu nehmen. Gerädert von der Anfahrt, der ersten Partie und des Vortags, verbrachte ich es leider auch nicht in der zweiten Runde mehr Konzentration aufzubringen und gab folgerichtig auch diese Partie ab. Ein denkbar ungünstiger Start für mich. Bei dem großen Teilnehmerfeld könnte es jetzt ganz schwer werden.

Einen ähnlich schlechten Start erwischte unser Leon, der ebenfalls die ersten 2 Partien gegen deutlich stärkere Gegner abgeben musste.

 

Dennis verlor die erste Runde gegen den Lübecker Max Dörp, gewann überraschenderweise aber in Runde 2 gegen den 700 Punkte stärkeren Emil Günther! 1 aus 2 gegen zwei deutlich favorisierte Gegner, dass lässt sich doch sehen.

 

Eine doppelte 0 musste leider auch Vika hinlegen. Leider hier und da etwas zu voreilig gezogen. Da hätte mehr drin sein können.

 

0 Punkte hieß es letztlich leider auch für Anke und Bjarne.

 

Immerhin konnte Lucy 1,5 Punkte gegen deutlich schwächere Gegner holen. Das war auch notwendig, so wenig Punkte wie wir bis dahin gesammelt hatten.

 

Am Abend ging es dann in unsere Unterkunft, die Bildungsstätte Klingberg in Scharbeutz. Die Zimmer waren zu unserer Zufriedenheit und an dem reichhaltigen und üppigen Buffet zum Frühstück und Abendbrot gab es nichts zu bemängeln. Vielen Dank für die tolle Gastwirtschaft.

Dann hieß es auch schon ab ins Bett, der nächste Tag würde wieder eine Doppelrunde bereithalten und diesmal hätten wir ganz schön Wiedergutmachung zu leisten.

 

Der zweite Tag sollte nach einem guten Frühstück ordentlich Punkte für uns bereit halten.

 

In zwei Spielen konnte ich 1,5 Punkte holen. Das Remis in der letzten Runde war dabei etwas ärgerlich. Trotz eines Mehrläufers im Endspiel vermochte ich nicht, diesen gewinnbringend über das Brett zu führen. Letztlich willigte ich daher in das Remis ein. Die Engine gibt mir einen Vorteil von +2,? aber für uns Menschen ist der Sachverhalt im Endspiel leider nicht immer so deutlich wie für den Computer.

 

Anke und Dennis mussten in den Runden 3 und 4 leider erneut Niederlagen hinnehmen und ihren Gegenspielern die Hand zum Sieg reichen.

 

In der morgendlichen Runde konnte Vika dann ihren ersten Zähler einfahren. Dabei hatte die Jugendtrainerin des SV Bad Oldesloe, Anya Yüksel das nachsehen. Die darauffolgende Runde vergab Vika letztlich.

 

Lucy, Bjarne und Leon verloren alle drei in der dritten Runde, rappelten sich wieder auf und zeigten dann in der letzten Runde des Tages was sie zu leisten im Stande sind.

 

Damit haben wir jetzt 4 Runden hinter uns und es wird Zeit für einen kleinen Zwischenstand.

  • Lucy 2,5 Punkte
  • Maximilian 1,5 Punkte
  • Leon, Dennis, Vika und Bjarne jeweils 1 Punkt
  • Anke noch 0 Punkte

Die Runden 5 und 6 standen auf dem Programm. Die dritte Doppelrunde in Folge. Bisher verlief das Turnier für die meisten von uns eher enttäuschend. Glücklicherweise sind wir ja alles junge Spieler und während die älteren Generationen unter den Doppelrunden wirklich zu leiden haben würden, würden wir unsere Reserven abrufen um nochmal richtig Gas zu geben.

 

So langsam fand ich auch meinen Weg ins Turnier und konnte den dritten Tag mit der vollen Punkteausbeute 2/2 beenden. An dieser Stelle möchte ich nochmal Minh Dat Tran, meinen Gegner aus Runde 6 gratulieren, der mir wirklich einiges abverlangt hat. Einen tollen Kampfesgeist hast du bewiesen!

 

Auf Anke wartete dann nach einer Niederlage in der fünften Runde, in der sechsten ihr erster Sieg. Wenn es auch nicht für den Sprung in den vierstelligen DWZ-Bereich reichen würde, so würde man wenigstens nicht wieder punktlos abreisen. Nach einer so langen Zwangspause ist jeder Punkt ein wichtiger Punkt!

 

Unser dynamisches Duo, Dennis und Leon, wollten nach Niederlagen in der fünften Runde sich selbst und allen anderen beweisen, dass sie es eigentlich viel, viel besser können und nahmen ihre Gegner in Runde 6 regelrecht auseinander.

 

Hier kam es dann auch zum ersten vereinsinternen Duell. In Runde 5 hieß der Gegenspieler von Dennis nämlich Bjarne und der freute sich ungemein über den Punktgewinn. Ein zweiter Punkt sollte in der nächsten Runde leider nicht mehr folgen.

 

Und unsere "Turbo-Vika", kaum einer kann so schnell spielen, vergab im Eifer des Gefechts die eine oder andere Möglichkeit, so dass am Ende des Tages nur 1/2 Punkt mehr auf dem Konto stand.

Tag 4 - Eine letzte Runde

 

Nach 3,5 Punkten aus den letzten 4 Partien behielt die siebte Runde dann nochmal einen nominell-stärkeren Gegner für mich bereit. Ich sollte mit Schwarz gegen einen knapp 2000 Punkte schweren Gegenspieler antreten. Ich hatte mittlerweile 50% erzielt und würde das Turnier leider mit einem DWZ-Verlust beenden. Dennoch sollte jetzt noch mindestens ein halber Zähler mehr gesammelt werden.

Nach knapp 20 Zügen, die so auch in jedem Theoriebuch zu unserer Eröffnung stehen, bot mein Gegner mir das Remis an, welches ich nach kurzer Bedenkzeit auch annahm. Damit würde ich das Turnier mit 4 aus 7 schließen und meinen Setzlistenplatz übertreffen.

 

Bis auf Vika (2,5 Pkt.) und Bjarne (3 Pkt.) verloren Alle ihre letzte Partie.

 

Daraus ergibt sich unser folgender Endstand:

 

  • Platz 51 Maximilian mit 4 aus 7
  • Platz 91 Lucy mit 3 aus 7
  • Platz 96 Bjarne mit 3 aus 7
  • Platz 110 Vika mit 2,5 aus 7
  • Platz 112 Dennis mit 2 aus 7
  • Platz 115 Leon mit 2 aus 7
  • Platz 126 Anke mit 1 aus 7

Der zweimalige Vorjahressieger GM Epishin wurde währendessen "lediglich" 2.. Dritter wurde GM Voloshin. Bester Schleswig-Holsteiner wurde auf Rang 4 IM Michael Kopylov. Sieger des Turniers wurde IM Nester.

 

Vielen Dank für das schöne Turnier!

Gerne kommen wir zum 5. Internationalen Bad Schwartauer Schachopen wieder in die Krummlandhalle. Jedoch sollte sich angesichts der Teilnehmerzahl der SV Bad Schwartau mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass Turnier in Gruppen einzuteilen, so dass man bei einem schlechten Start auch wieder die Möglichkeit bekommen würde oben Anschluss zu finden.